Was kann Kulturarbeit in Krisen- und Konfliktgebieten bewirken? Welchen Beitrag können Künstler und Kulturschaffende in "gefährdeten" Gesellschaften, in Postkonfliktsituationen, in Ländern unter hohem Transformationsdruck leisten? Wo liegen die Chancen und Herausforderungen, aber auch die Risiken und Grenzen des kulturellen Engagements? Was bedeutet kulturelle Aufbauarbeit in Bürgerkriegssituationen? Wie kann ein nachhaltiger Beitrag zum Aufbau bzw. Wiederaufbau kultureller Infrastrukturen und zum Schutz des kulturellen Erbes geleistet werden? Wie können Krisen und Konflikte in multireligiösen und multiethnischen Gesellschaften bearbeitet werden? Welche Erkenntnisse können auf die Gesellschaften der Geberländer übertragen werden?
Fragen über Fragen. Dies sind die Fragen, mit denen sich die elf AutorInnen des Sammelbandes beschäftigen. Die Beiträge stammen aus höchst unterschiedlichen Perspektiven und gehen – von Afghanistan bis Simbabwe – auf ebenso unterschiedliche Krisen- und Konfliktregionen der Welt ein.
- Der Erziehungswissenschaftler Sami Adwan aus Bethlehem und der Kölner Sozialwissenschaftler Josef Freise befassen sich mit einem Hochschulkooperationsprojekt in den palästinensischen Autonomiegebieten.
- Die Journalistin Amanda Fortier analysiert die Situation einer ethnischen Minderheit im Senegal, die seit Jahren für ihre kulturellen Rechte kämpft.
- Die japanische Politologin Akiko Fukushima hat sich mit Programmen und Projekten der japanischen und deutschen Auswärtigen Kulturpolitik auseinandergesetzt.
- Felencia Oktaria Hutabarat, die für eine Entwicklungsagentur in Jakarta arbeitet, geht auf die Schwierigkeiten einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft wie Indonesien ein.
- Chris Kabwato, Direktor einer Journalistenschule in Südafrika, porträtiert das künstlerische Werk eines Musikers, der sich als "Löwe von Simbabwe" mit seinen Freiheitsliedern einen Namen gemacht hat.
- Georgi Mamedow, Co-Kurator des zentralasiatischen Pavillons auf der diesjährigen Biennale von Venedig, geht auf aktuelle Kulturaustausch-Initiativen in den Ländern Zentralasiens ein.
- Tom Odhiambo, Literaturdozent an der Universität Nairobi, zeichnet ein Bild von der Lage der Medien in Kenia.
- Der in Deutschland lebende Informatiker Nazir Peroz resümiert den zögerlichen akademischen Wiederaufbau seines Heimatlandes Afghanistan.
- Yuliya Sorokina reflektiert mit ihrem Künstlerkollegen Gamal Bokonbajew die Suche zeitgenössischer Künstler in Kirgistan und Kasachstan nach Modernisierung bei gleichzeitiger Wahrung ihrer kulturellen Eigenständigkeit.
- Agents of Change. Die Rolle von Künstlern und Kulturschaffenden in Krisen- und Konfliktregionen / Agents of Change – The Role of Artists and Cultural Actors in Regions of Conflict and Crisis. – Stuttgart: ifa, 2011. – 102 S. – (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik) – PDF 1.7.11 [Letzte Aktualisierung 2.7.12]
Ein schneller Blick in das Inhaltsverzeichnis:
INHALTSVERZEICHNIS/CONTENTS
Vorwort 5
Die Rolle von Kunst- und Kulturschaffenden in Krisen- und Konfliktregionen 7
von Daniel Gad
Palästinensische Autonomiegebiete:
Überwindung von Stereotypen und Feindbildern: Deutsch-palästinensischer Studentenaustausch 17
von Josef Freise
Palestinian Territories:
Bottom-up versus top-down: a PRIME experience 24
by Sami Adwan
Afghanistan:
Nachhilfe zur Selbsthilfe: Akademischer Wiederaufbau 35
von Nazir Peroz
Zentralasien:
Kunst von der Aktion zur Interaktion 40
von Georgi Mamedow
Kirgistan/Kasachstan:
„Kirgistan 2010“: Demokratie in der Zeit der „neuen Pharaonen“ 46
von Yuliya Sorokina
Indonesia:
Civil Art Censorship: Reclaiming the Public Space 51
by Felencia Oktaria Hutabarat
Kenya:
Media and political crisis 62
by Tom Odhiambo
Senegal:
Culture in Crisis: the case of Casamance 70
by Amanda Fortier
Zimbabwe:
Arts under pressure 81
by Chris Kabwato
Japan:
Cultural initiatives fostering peace 91
by Akiko Fukushima
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