Die einleitenden Thesen und Handlungsempfehlungen fassen eigentlich schön zusammen, was Grundbestand sein sollte, wenn man derzeit einen Beitrag zu diesem Thema leisten will. Besonders gefallen diese einleitenden Thesen, die recht gut die augenblicklichen Problemstellungen und Entwicklungen wie auch Zukunftsperspektiven (er)fassen. Stellvertretend für alle anderen Thesen und Handlungsempfehlungen die erste:
Der Journalist Björn Sievers stellt aber in seinem Weblog die Frage, warum der Aussagesatz "Das Verschwinden der Zeitung" mit einem Fragezeichen versehen wurde und warum das Auslaufmodell Printzeitung im Schlussatz wieder zu einem existentiellen Bestandteil der Demokratie hochgeredet wird."Das Internet verdrängt zweifellos die klassische Zeitung auf Papier. Auch wenn bei der Frage nach dem Verschwinden der Zeitung häufig das Riepl’sche Gesetz ins Feld geführt wird, darf bezweifelt werden, dass die derzeitigen Umwälzungen mit den bisherigen Transformationsprozessen im Medienbereich überhaupt vergleichbar sind: Das Internet ist nicht einfach ein neues, höher entwickeltes Medium; vielmehr saugt es alle bestehenden Massenmedien in sich auf, deutet sie um und definiert deren Ausdrucksformen und publizistische Wirkung neu."
Und er frägt, wie ein Journalist eigentlich auch sonst hinterfragen sollte:
"Aber ich frage mich: Wieso brauchen wir Zeitungen, um Demokratie zu leben? Was wir tatsächlich brauchen, ist ein funktionierender Journalismus, sind Ressourcen für Recherchen, ist ein Rückgrat für unbequeme Geschichten (das stellt auch die Studie klar). All das lässt sich jedoch nicht durch das Überleben einer Mediengattung sicherstellen, schon gar nicht, wenn diese subventioniert würde. Eine Zeitung ist ja nicht per se ein gutes Medium, nur weil sie auf Papier gedruckt ist (und einige Leuchttürme des Journalismus in den vergangenen Jahrzehnten zu dieser Gattung gehören). Fundament können allein gesicherte Geschäftsmodelle für Journalismus (und nicht Mediengattungen) oder – sollte es diese künftig nicht mehr geben - alternative Wege, etwa über Stiftungen (ich bin allerdings ausreichend kulturoptimistisch und glaube an Geschäftsmodelle, wenngleich sie nicht die Renditen abwerfen dürften, wie gut gemachtes Investmentbanking vor der Finanzkrise). ..."
[citizen|bürgerInnen|citoyen]⇒
- Kurzstudie: Stephan Weichert, Leif Kramp "Das Verschwinden der Zeitung? - Internationale Trends und medienpolitische Problemfelder" , pdf., 63 S., 1,35 MB, 17.2.2009
- Björn Sievers: Das Verschwinden von Zeitungen und ein Fragezeichen
- Rieplsches Gesetz
- [Google Search] Verschwindet die Zeitung?
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- 26.3.14 [Letzte Aktualisierung, online seit 23.3.14]
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