Dienstag, 2. April 2019

[ #energie ] Sektor(en)kopplung - Zukunft und Energiewende?


Nur eine neumoderne Schublade oder ein zeitgemäßer Lösungsversuch?

Die Entscheidung für eine Energiewende bedeutet, dass nicht nur die Erzeugungskapazitäten Erneuerbarer Energien ausgeweitet werden müssen, sondern, dass auch die übrigen Sektoren mehr zur CO2-Reduzierung beitragen müssen als bisher. Die Sektorenkopplung gilt hierfür als Schlüsseltechnologie. Sie erlaubt die Nutzung von Erneuerbarem Strom als Energiequelle für Mobilität, Wärmeerzeugung und Industrieproduktion. Somit ermöglicht sie nicht nur den Übergang zu einer CO2-freien Energieversorgung, sondern gilt als Chance für Industriebeschäftigung im post-fossilen Zeitalter.

Unter Sektorkopplung (auch Sektorenkopplung oder engl. Sector Coupling oder Integrated Energy genannt) wird die Vernetzung der Sektoren der Energiewirtschaft sowie der Industrie verstanden, die gekoppelt, also in einem gemeinsamen holistischen Ansatz optimiert werden sollen. Traditionell wurden die Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung (bzw. Kälte), Verkehr und Industrie weitgehend unabhängig voneinander betrachtet.

Die Idee hinter dem Konzept ist es, nur auf Einzelsektoren zugeschnittene Lösungsansätze hinter sich zu lassen, die nur Lösungen innerhalb des jeweiligen Sektors berücksichtigen, und stattdessen hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung aller Sektoren zu kommen, die ein besseres und günstigeres Gesamtsystem ermöglicht.

Vorteile. Die Sektorkopplung biete drei Hauptvorteile:
  • Erstens ermöglicht sie, dass mithilfe von erneuerbaren Energien alle Sektoren der Wirtschaft dekarbonisiert werden können.
  • Zweitens ermöglicht die intelligente Kopplung der Sektoren mit Hilfe von bestimmten energieeffizienten Technologien wie Wärmepumpenheizungen, KWK-Anlagen oder Elektroautos eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs.
  • Drittens schafft die Sektorenkopplung, und damit die Nutzung großer und günstiger Energiespeicher außerhalb des Elektrizitätssektors, sog. funktionale Stromspeicher, große Flexibilität in der Nachfrage nach elektrischer Energie, mit der die Schwankungen der dargebotsabhängigen erneuerbaren Energien wie Windenergie und Solarenergie ausgeglichen werden können, ohne zu stark in teure elektrische Energiespeicher investieren zu müssen. 
Gleichzeitig sollte durch die Sektorenkopplung die Energiesicherheit steigen.


 [citizen|BürgerIn|citoyen]

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WISO-Diskurs 
VORWORT
1 KURZFASSUNG
2 EINLEITUNG
3 ENERGIE- UND KLIMAPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
3.1 Klimapolitische Rahmenbedingungen auf der globalen Ebene
3.2 Energiepolitische Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene
3.3 Dekarbonisierung des Wärme- und Verkehrssektors durch erneuerbaren Strom
4 TECHNISCHE GRUNDLAGEN DER SEKTORENKOPPLUNG
4.1 Techniken der Sektorenkopplung
4.2 Power-to-X
4.3 Technische Effizienz
4.4 Technisch machbar – wirtschaftlich sinnvoll?
5 INTEGRIERTE BEWERTUNG DER SEKTORENKOPPLUNG
5.1 Zum Ausgleich der zeitlichen Variabilität der EE-Einspeisung
5.2 Power-to-Gas zur Sicherung der Versorgungssicherheit
5.3 Zum Ausgleich der räumlichen Variabilität der EE
5.4 Zur Dekarbonisierung des Wärme- und Transportsektors
5.5 Aus industriepolitischer Perspektive
5.6 Vergleichende Bewertung der Sektorenkopplung
6 POLITIKEMPFEHLUNGEN
6.1 CO2-Bepreisung als zentrales Klimaschutzinstrument
6.2 Reform der Energiesteuern und -abgaben
6.3 Technologieförderung
6.4 Forschungsförderung
6.5 Volkswirtschaftliche Kosteneffizienz und Technologieoffenheit
6.6 Sektorenkopplung ist kein Selbstzweck
6.7 Kurzfristige Maßnahmen
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis

Sektorkopplung - Fraunhofer ISI
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Motivation 1
2 Definition von Sektorkopplung aus verschiedenen Perspektiven 4
2.1 Zugang zu Sektorkopplung aus einer Sektorperspektive 4
2.2 Zugang zur Sektorkopplung aus einer technologischen Perspektive 7
2.3 Zugang zur Sektorkopplung aus einer System- und
Infrastrukturperspektive 11
2.4 Zielsetzungen der Sektorkopplung 12
2.5 Definition der Sektorkopplung 13
2.6 Weitere Perspektiven auf die Sektorkopplung 16
2.6.1 Überblick 16
2.6.2 Energiewirtschaftlich-regulatorische Perspektive 16
2.6.3 Juristische Aspekte 24
2.6.4 IT-Aspekte der Sektorkopplung 31
3 Potentiale und Herausforderungen der Sektorkopplung von Angebots- und Nachfragesektoren 36
3.1 Potentiale der Sektorkopplung 36
3.1.1 Überblick 36
3.1.2 Beispielhafte Vertiefung der Potentiale für den Verkehrssektor 37
3.2 Erneuerbare Strombedarfsmengen und
Systemherausforderungen 39
3.2.1 Überblick 39
3.2.2 Herausforderungen bei der Umsetzung der Sektorkopplung am Beispiel Erdgas 45
4 Zusammenfassung, Fazit und weiterer Forschungsbedarf 48
5 Quellen 51

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