Er empfiehlt eine stärkere Verzahnung der post-schulischen Bildungsbereiche. Der Wissenschaftsrat berät die deutsche Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.
Um die Herausforderungen des demographischen Wandels meistern zu können, muss Deutschland seine Bildungspotenziale bestmöglich ausschöpfen und weiterentwickeln. In den jüngst verabschiedeten Empfehlungen zum Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung fordert der Wissenschaftsrat dafür eine funktionale Balance und stärkere Verzahnung der post-schulischen Bildungsbereiche.
Der Wissenschaftsrat sieht die Notwendigkeit, Jugendliche gezielt zur Wahl eines Ausbildungsweges anzuleiten, der ihren Fähigkeiten und Interessen möglichst optimal entspricht. Vermieden werden muss, dass sich die Berufs- bzw. Studienwahl auf Vorurteile oder vordergründige Image- und Prestigegesichtspunkte stützt.
Um möglichst alle gesellschaftlichen Talentpotenziale zu erschließen, spricht sich der Wissenschaftsrat dafür aus, die Durchlässigkeit zwischen Berufs- und Hochschulbildung in beide Richtungen zu erhöhen. Er schlägt vor, bei der Hochschulzulassung beruflich Qualifizierter ohne Abitur auf die Fachbindung und den Nachweis von Berufserfahrung zu verzichten. Zudem sollte verstärkt eine Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf Studienleistungen ermöglicht werden, um Redundanzen in den Ausbildungsinhalten zu vermeiden und Zeitverluste gering zu halten.
In gleicher Weise sind Übergänge von der akademischen in die berufliche Bildung zu erleichtern und stärker auszugestalten. Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates unterstreichen, dass die Kombination berufsbildender und hochschulischer Ausbildungen zu attraktiven Qualifikationsprofilen führt. Entsprechend plädieren sie für einen deutlichen Ausbau der Ausbildungsangebote, die berufspraktische und wissenschaftliche Inhalte verbinden. „Die Berufswelt befindet sich in einem Wandel“, erklärt Marquardt. „Fachkräfte mit sowohl beruflichem als auch akademischem Bildungshintergrund sind mit ihrem Profil besonders gut auf die zukünftigen Anforderungen vorbereitet.“
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- Empfehlungen zur Gestaltung des Verhältnisses von beruflicher und akademischer Bildung. Erster Teil der Empfehlungen zur Qualifizierung von Fachkräften vor dem Hintergrund des demographischen Wandels
- Duales Studium
- 28.4.14 [Letzte Aktualisierung, online seit 28.4.14]
Vorbemerkung 5
Kurzfassung 7
Demographischer Wandel und Fachkräftebedarf 17
A. Zentrale Herausforderungen und Handlungsfelder 17
A.I Der demographische Wandel in Deutschland 18
I.1 Zentrale Einflussfaktoren der Bevölkerungsentwicklung 21
I.2 Die Veränderung der Altersstruktur und die gesellschaftlichen
Auswirkungen 25
A.II Die Entwicklung von Fachkräfteangebot und -nachfrage 27
II.1 Die Entwicklung der Nachfrage nach Fachkräften 28
II.2 Die Entwicklung des Angebots an Fachkräften 31
Das Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung im deutschen
Bildungssystem 39
B. Analysen und Bewertungen 39
B.I Die Qualifikationsnachfrage des Arbeitsmarktes 40
I.1 Fachkräfteengpässe auf dem deutschen Arbeitsmarkt 40
I.2 Die Veränderung von Qualifikationsprofilen 43
B.II Institutionen und Strukturen im post-schulischen Bildungssystem 45
B.III Gestalt und Entwicklung post-schulischer Bildungsbiographien 48
III.1 Ausbildungsentscheidungen von Schulabsolventinnen und -
absolventen 50
III.2 Die Kombination beruflicher und akademischer Ausbildungsphasen
in Bildungsbiographien 63
C. Empfehlungen 73
C.I Zu post-schulischen Bildungsentscheidungen 74
I.1 Post-schulische Bildungsentscheidungen und die Rolle der
Wissenschaftspolitik 74
I.2 Die Unterstützung der Ausbildungsentscheidungen 75
I.3 Die Organisation der Beratungs-, Informations- und
Unterstützungsleistungen 82 4
C.II Zu Übergangsmöglichkeiten zwischen beruflicher und
akademischer Bildung 85
II.1 Die Erschließung von Bildungspotentialen über Durchlässigkeit 85
II.2 Übergänge von der beruflichen in die akademische Bildung 86
II.3 Übergänge von der akademischen in die berufliche Bildung 92
C.III Zu Ausgestaltung und Ausbau hybrider Ausbildungsformate 94
Glossar 99
Anhang 101
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