Nahversorgung & demografischer Wandel. Die Bedeutung der Nahversorgung wächst vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Ältere Menschen sind auf die kleinräumliche Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld angewiesen. Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen können, gewinnen in erheblichem Maße Lebensqualität im Sinne von selbstständiger Lebensführung, gesundem Lebensstil und sozialer Integration in das Wohnumfeld. Eine funktionierende Nahversorgung wird auch für jene Bevölkerungsgruppen an Bedeutung gewinnen, die sich die steigenden Energie- und Verkehrskosten nur noch eingeschränkt werden leisten können.
Umgekehrt aber fahren mmer mehr Menschen mit dem Pkw zum Lebensmitteleinkauf zu immer größeren Lebensmittelanbietern, oft nicht mehr im unmittelbaren Wohnumfeld. Diese Entwicklung gefährdet für Haushalte ohne Pkw und in Zeiten steigender Verkehrskosten die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen des kurzfristigen Bedarfs.Wie also kann vor diesem Hintergrund die Versorgung für Menschen ohne Auto gesichert werden?
Kurz gefasst:
- Die Dynamik in der Zunahme des Einkaufsverkehrs wird schwächer.
- Eine gute Nahversorgung kann Verkehr sparen.
- Die Raum- und Siedlungsstruktur bestimmt das Einkaufs- und Mobilitätsverhalten.
- Die Qualität des Nahversorgungsangebotes hat einen wichtigen Einfluss auf die nahräumliche Orientierung.
- Die Distanzschwellen für den Einkauf zu Fuß sind niedrig, so nimmt ab 800m der motorisierte Individualverkehr zu.
- Von einer guten Nahversorgung profitieren alte Menschen, Haushalte mit Kindern und Haushalte ohne Pkw.
- Nahversorgung ist mehr als Einkaufen, soziale und kommunikative Funktionen mit umfasst.
- Grenzen der ökonomischen Tragfähigkeit für den Einzelhandel.
- Neue Trends im Einzelhandel sind eine Chance für die Nahmobilität und Nahversorgung.
- Kommunen sollten ihre Optionen beispielsweise über Einzelhandels- und Zentrenkonzepte zu steuern, konsequenter nutzen.
- Nahversorgung kann nicht überall zu Fuß möglich sein, so dass neuen Lösungsansätzen, wie beispielsweise dem mobilen Handel neue Bedeutung zukommt.
[citizen|bürgerInnen|citoyen]⇒
- Ohne Auto einkaufen. Nahversorgung und Nahmobilität in der Praxis - Werkstatt: Praxis Heft 76, Hrsg.: BMVBS, Berlin 2011 - ISBN 978-3-87994-977-9, urn:nbn:de:101:1-201112164131 - Download (pdf/2184-KB)
- Mehr dazu auf Google: Nahmobilität und Nahversorgung ohne Auto
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- 26.12.15 [Letzte Aktualisierung, online seit 26.11.15]
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Inhalt
Kurzfassung / Summary
1 Einführung
1.1 Verändertes Einkaufs- und Mobilitätsverhalten - Anlass und Hintergrund
1.2 ExWoSt-Studie sucht nach neuen Handlungsansätzen
1.3 Nahversorgung und Nahmobilität in Zahlen
2 Strukturen und Entwicklung von Angebot und Nachfrage
2.1 Der Verkehrsaufwand steigt - Entwicklung im Einkaufsverkehr
2.2 Weniger Geschäfte, mehr Verkaufsfläche - Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel
2.3 Das Kundenverhalten differenziert sich aus - Entwicklung in der Nachfrage
3 Verkehrsverhalten bei der Versorgung - empirische Analysen
3.1 Trends im Einkaufsverkehr 2002 bis 2008
3.2 Erreichbarkeit von Einkaufsgelegenheiten
3.3 Verkehrsmittelnutzung und Wegelänge
3.4 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
4 Handlungsansätze und Instrumente zur Steuerung
4.1 Kommunaler Werkzeugkasten - bau- und planungsrechtliche Instrumente
4.2 Praxisbeispiele sind Wegweiser - Handlungsansätze zur Förderung von Nahversorgung und Nahmobilität
5 Nahversorgung und Nahmobilität in der kommunalen Praxis
5.1 Leipzig - Lindenauer Markt
5.2 Lemgo - historischer Stadtkern
5.3 Wolfsburg - Detmeroder Markt
5.4 Zusammenfassung
6 Handlungsempfehlungen für Kommunen
7 Gute Beispiele zum Nachahmen
Anhang
Beispiele zur Förderung von Nahversorgung und Nahmobilität
Literaturverzeichnis
Internetquellen
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