Samstag, 28. Januar 2017

[ #Gesundheit ] Alarmierend: Industriechemikalien im Körper der ÖsterreicherInnen

Österreichische Human-Biomonitoring-Studie belegt reale Gesundheitsfolgen für die Bevölkerung, insbesondere für Kinder. Der massive Einsatz von Weichmachern oder Flammschutzmitteln führt zu einer zunehmenden Belastung des Menschen mit Industriechemikalien.

Human-Biomonitoring-Studie. In dieser erstmals in Österreich durchgeführten Human-Biomonitoring-Studie untersucht das österreichische Umweltbundesamt, ob und in welchem Ausmaß Schadstoffe vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Es wurden Blut-, Harn- und Haarproben von 150 Personen auf das Vorhandensein einer Reihe von Industriechemikalien sowie die Schwermetallverbindung Methylquecksilber getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Belastung der österreichischen Bevölkerung, insbesondere von Kindern, mit Polybromierten Diphenylethern (PBDE) und Phthalaten vorliegt.
Des Weiteren konnte ein Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Beschwerden der Testpersonen und deren Schadstoffkonzentrationen im Körper in hergestellt werden. 
Hans-Peter Hutter, Projektleiter vom Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien: „Wir konnten auch einige Zusammenhänge zwischen der inneren Belastung und gesundheitlichen Auswirkungen feststellen, die bisher nicht bekannt waren.“ So wurden etwa nicht nur die Symptome, wiederholtes Husten und hormonelle Probleme, häufiger von TeilnehmerInnen genannt, die erhöhte Phthalat-Konzentrationen im Harn aufwiesen, sondern auch Kopfschmerzen, Durchfall und Juckreiz. Auch bestimmte Verhaltensweisen standen deutlich mit höheren Phthalatwerten im Zusammenhang: Dazu zählten die häufigere Verwendung von Haarschaum, Haarfärbemittel und Make-up, aber auch mehr, Kaugummi zu kauen oder Getränke aus PET-Flaschen zu trinken. Hutter: „Diese Ergebnisse zeigen, wie vielfältig die Quellen der Chemikalienbelastung der Bevölkerung sein können, aber gleichzeitig auch, wo Maßnahmen gesetzt werden können.“


 [citizen|BürgerIn|citoyen]
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ZUSAMMENFASSUNG
SUMMARY 10

1 EINLEITUNG 13
1.1 Ziele der Studie 15
1.2 Studiendesign 15
1.3 Hintergrund 16
2 VORARBEITEN 18
2.1 Human-Biomonitoring 18
2.2 Stoffauswahl 18
2.2.1 Phthalate19
2.2.2 Nonylphenol, Octylphenol, Bisphenol A 22
2.2.3 Polybromierte Diphenylether 23
2.2.4 Trisphosphate 23
2.2.5 Methylquecksilber 24
2.3 Untersuchungskollektiv (Auswahl der Studienregionen, Rekrutierung der ProbandInnen) 25
2.4 Fragebogen 26
2.4.1 Prüfung des Farbsinnes durch Farbtafeln nach Ishihara 27
2.5 Ethikkommission 28
2.6 Durchführung der Probenahme 28
2.6.1 Blutentnahme 28
2.6.2 Harnproben 29
2.6.3 Haarproben 29
2.7 Analytik.29
2.7.1 Phthalat-Metaboliten im Harn 30
2.7.2 Nonyl-, Octylphenol, Bisphenol A im Harn 30
2.7.3 Polybromierte Diphenylether im Plasma 30
2.7.4 Trisphosphate in Plasma 31
2.7.5 Trisphosphate im Harn 31
2.7.6 Methylquecksilber 31
2.8 Analytische Qualitätssicherung – Vergleichsmessungen 33
2.8.1 Phthalat-Metaboliten 33
2.8.2 NP/OP und BPA 33
2.8.3 PBDE 34
2.8.4 Trisphosphate 34
2.9 Statistisches Auswertungsverfahren 35Schadstoffe im Menschen – Inhalt

3 ERGEBNISSE 36
3.1 Ergebnisse der Fragebogenerhebung. 36
3.1.1 Gesundheitliche Beschwerden in den letzten 3 Monaten 36
3.1.2 Akute und chronische Erkrankungen 39
3.1.3 Hormonsystem, Schwangerschaft und Stillen 40
3.1.4 Lebensstil, Ernährung, Bildung und Beruf 42
3.1.5 Ernährungsgewohnheiten 44
3.1.6 Wohnen und Freizeit 47
3.2 Analytische Ergebnisse 52
3.2.1 Phthalat-Metaboliten 54
3.2.2 PBDE 58
3.2.3 Trisphosphate 59
3.2.4 Nonylphenol, Octylphenol, Bisphenol A 59
3.2.5 Methylquecksilber 60
3.3 Interpretation der Messergebnisse 61
3.3.1 Phthalate bzw. deren Metaboliten 61
3.3.2 PBDE 64
3.3.3 Trisphosphate 65
3.3.4 Nonyl- und Octylphenol, Bisphenol A 65
3.3.5 Methylquecksilber 66
3.4 Ergebnisse der statistischen Auswertung 66
3.4.1 Vorgehen bei der statistischen Auswertung 66
3.4.2 Mögliche Zusammenhänge zwischen biologischen  Konzentrationen von Phthalaten und PBDE sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Symptomen) 67
3.4.3 Geschlecht, Alter und Verhaltensweisen: Auswirkungen auf  Konzentrationen von Phthalaten 72
3.4.4 Mögliche Zusammenhänge von MethylquecksilberKonzentrationen im Haar und gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Symptomen) sowie Verhaltensweisen 76

4 DISKUSSION UND INTERPRETATION 81
4.1 Phthalate 81
4.1.1 Subjektive Symptome bzw. gesundheitliche Beeinträchtigungen 81
4.1.2 Verhaltensweisen, Alter, Geschlecht 83
4.2 PBDE – subjektive Symptome bzw. gesundheitliche Beeinträchtigungen 84
4.3 Methylquecksilber in den Haaren: Zusammenhänge mit dem Alter, gesundheitlichen Symptomen und Verhaltensweisen 86

5 SCHLUSSFOLGERUNGEN 87
5.1 Allgemeines 87
5.2 Analysen und Zusammenhänge 88
5.3 Ausblick 89

6 LITERATURVERZEICHNIS 90

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