Samstag, 4. Mai 2019

[ #mehr-demokratie ] Macronismus und Corbynismus


Wahlstrategien progressiver Parteien in Europa.

Die Wahlstrategien progressiver Parteien in Europa können in vier Kernstrategien unterteilt werden. Das ist das zentrale Ergebnis dieser Analyse in sieben Ländern. Als erfolgversprechend mit Blick auf die Wähler haben sich demnach die zwei Strategien erwiesen, die entweder auf ökonomisch und kulturell gemäßigte Positionen oder ökonomische Polarisierung setzen.

Vergleicht man die offiziellen Positionen sozialdemokratischer Parteien zu zentralen politischen Themen mit den Positionen ihrer wichtigsten Wählergruppen zu diesen Themen, so lassen sich vier sozialdemokratische Kernstrategien unterscheiden:
  • Corbynismus (linksökonomische Polarisierung); 
  • Macronismus (marktfreundliche ökonomische Polarisierung kombiniert mit progressiven/libertären Positionen in kulturellen Fragen); 
  • progressiv-libertäre Distanzierung (moderate ökonomische Positionen verbunden mit progressiver Politik auf der kulturellen Achse) und 
  • catch all (traditioneller sozialdemokratischer Zentrismus).
In den hier analysierten europäischen Ländern haben sich mit Blick auf die relative Positionierung sozialdemokratischer Parteien zu ihren wichtigsten Wählergruppen zwei Strategien als am geeignetsten erwiesen, um Wählerstimmen zu maximieren: die traditionelle Catch-all-Strategie, die entlang der ökonomischen sowie der kulturellen Achse auf gemäßigte Positionen setzt, sowie Corbyns Strategie der ökonomischen Polarisierung.

Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Die Publikatin stammt von der FES. Sie ist die größte und älteste sogenannte parteinahe Stiftung in Deutschland und steht der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) nahe. Rechtlich und auch wirtschaftlich ist sie keine Stiftung, sondern ein eingetragener Verein. Ihr Sitz ist Bonn; in Berlin unterhält sie eine Außenstelle.

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