Wer im Internet Radio hört, kann unter tausenden von Angeboten wählen. Über die Nutzung und die Nutzer dieser Angebote ist bisher allerdings nur wenig bekannt. House of Research hat in Kooperation mit der WDR-Medienforschung untersucht, wie Webradio langfristig genutzt wird. Mehr als 7000 Radiosender und über 30 Mio. Nutzungsvorgänge aus 12 Monaten wurden dazu umfassend analysiert. Die Befunde sind gleichermaßen interessant für Programmmacher von Web- und terrestrischem Radio.
Die Nutzung der Radioprogramme in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz zeigt: Im Hinblick auf die Hörstunden liegen die öffentlich-rechtlichen Sender mit einem Anteil von 43 Prozent vorn, private Hörfunksender erzielen 26,7 Prozent, reine Internetradios erreichen einen Anteil von 29,5 Prozent der Nutzungszeit. Der Hintergrund ist laut Studienexperten: Viele Hörer wählen im Internet ihre bevorzugten, auch terrestrisch ausgestrahlten Programme aus.
Bei der Untersuchung der Musik- und Programmformate der Hörer zeigen sich Unterschiede bei der Nutzung von Internetradio, öffentlich-rechtlichen Sendern und Privatsendern: 20 Prozent aller bei öffentlich-rechtlichen Sendern gehörten Stunden entfallen auf Nachrichten und Info Programme. Zum Vergleich: Bei Privatsendern entfallen nur ein Prozent aller gehörten Stunden auf die Sparte Nachrichten. Auffällig ist hingegen der musikalische Unterschied, auf den die Hörer achten: 7 Prozent aller gehörten Stunden entfallen im Bereich Schlager auf das Internetradio und 4 Prozent auf die Privatsender. Zum Vergleich: Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern entfallen 18 Prozent der gehörten Stunden auf Klassik und Oper, bei den Privatsendern sind es 5 Prozent und beim Internetradio entfallen 1 Prozent der gehörten Stunden auf dieses Musik-Genre.
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