In Österreich ist 2009 die Fiskalquote mit einem Anteil der Steuern und Sozialabgaben an der Wirtschaftsleistung von 42,8 Prozent weitgehend stabil geblieben. Dabei ist das Aufkommen aus Steuern auf Einkommen und Gewinnen leicht gesunken, das Aufkommen aus Konsumsteuern und Sozialabgaben dagegen leicht gestiegen.
Strukturell ist das Steuer- und Abgabenaufkommen in Österreich weiterhin geprägt von einer großen Bedeutung der Sozialbeiträge. Innerhalb der OECD nehmen nur in Frankreich und der Tschechischen Republik die Sozialbeiträge einen größeren Anteil an der Wirtschaftsleistung in Anspruch. Rechnet man die Kommunalsteuer und den Familienlastenausgleichsfonds hinzu, dann erzielt Österreich nach Frankreich die höchsten Einnahmen aus Steuern und Beiträgen, die ausschließlich auf Arbeitseinkommen erhoben werden.
Die Einnahmen aus Substanzsteuern (Grund-, Vermögens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuer) lagen 2009 konstant bei 0,5 Prozent des BIP und damit deutlich unter dem OECD-Schnitt von 1,8 Prozent (2008). Nur Mexiko, Tschechien und die Slowakei, also Staaten mit einem deutlich geringeren Vermögensbestand als Österreich, erzielten geringere Einnahmen aus dieser Steuerquelle.
Die Einnahmen aus Steuern auf Waren und Dienstleistungen (Mehrwert-, Mineralöl-, Tabak-, Versicherungs-, Kfz- und andere Verbrauchssteuern) lagen in Österreich 2009 leicht über dem Vorjahresniveau bei 12,0 Prozent. Das OECD-Mittel lag 2008 bei 10,8 Prozent des BIP. Eine deutlich geringere Verbrauchssteuerquote als der OECD-Schnitt haben dagegen die USA (4,4 Prozent), Japan (5,1 Prozent) und die Schweiz (6,3 Prozent).
Die nach der Abgrenzung der OECD ermittelten Einnahmen aus Steuer- und Sozialabgaben beliefen sich 2007 auf rund 120,8 Mrd. Euro. Dies waren gut vier Mrd. Euro weniger als nach der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Der Unterschied kommt vor allem deshalb zustande, weil nach der OECD-Abgrenzung unterstellte Sozialabgaben für Beamte nicht zu den Staatseinnahmen hinzugerechnet werden.
Mehr:
OECD: Revenue Statistics 2010
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