Dienstag, 12. September 2017

[ #Zivilgesellschaft ] Ein neuer Gesellschaftsvertrag - Rahmungen für Corporate Citizenship

Alles könnte so einfach sein: Der Staat erlässt und vollzieht Gesetze. Die Bürgergesellschaft sorgt für Gemeinsinn und Solidarität. Und die Wirtschaft kümmert sich ums Geschäft. Warum sollten sich Unternehmen gesellschaftlich engagieren?

Weil sich die Arbeits- und Verantwortungsteilung zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft strukturell verändert hat. Serge Embacher und Roland Roth gehen diesen Veränderungen in einem Paper nach, zeigen Entwicklungen auf, die uns von früheren Formen der gesellschaftlichen Arbeits- und Verantwortungsteilung trennen, und öffnen Perspektiven, wie ein Neuer Gesellschaftsvertrag Konturen gewinnen kann.

Corporate Citizenship. Corporate Citizenship steht in diesem Sinne dafür, dass die gesellschaftliche Arbeits- und Verantwortungsteilung zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Umbruch ist. Das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen ist weder philanthropisches Sahnehäubchen auf einem im Prinzip wohlgeordneten Gemeinwesen noch Ausfallbürge für Staats- (und Zivilgesellschafts-?)versagen, sondern Ausdruck und Triebkraft tiefsitzender gesellschaftlicher Veränderungen mit ungewissem Ausgang.

Diese scheinbare Unübersichtlichkeit bildet den Kontext für gesellschaftlich engagierte Unternehmen, und sie stellt Corporate-Citizenship-Verantwortliche vor ganz ähnliche Herausforderungen wie Entscheidungsträger und -trägerinnen in gemeinnützigen Organisationen und Politik. Diese Tätigkeiten erfordern enorme Orientierungskompetenzen und die Fähigkeit, in wechselnden Konstellationen handlungs- und kommunikationsfähig zu bleiben.

Die Autoren:
  • Prof. Dr. Roland Roth (geb. 1949) ist Professor für Politikwissenschaft am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Er arbeitete als Research Fellow an der University of California in Santa Cruz (UCSC) und am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) sowie als Gastprofessor an der Universität Wien. Sein wissenschaftliches und politisches Interesse gilt vor allem den Themenfeldern Demokratie, Bürger- und Menschenrechte – u. a. als Mitbegründer des „Komitees für Grundrechte und Demokratie“ (Köln), als sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ und in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten von Stiftungen zu den Themen Kinder- und Jugendbeteiligung, Integration und Rechtsextremismus.
  • Dr. Serge Embacher (geb. 1965) ist Politikwissenschaftler und Publizist. Nach dem Studium der Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft promovierte er mit einer Arbeit über kritische Theorie der Öffentlichkeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bürgergesellschaft und Demokratiepolitik. Seit Januar 2010 ist er Leiter der Koordinierungsstelle des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation beim Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE).

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Inhaltsübersicht 
Editorial
Zusammenfassung
I. DER SOZIALE WANDEL UND DIE FOLGEN
II. WOZU ÜBERHAUPT EINEN GESELLSCHAFTSVERTRAG?
III. DIAGNOSE DES ALTEN GESELLSCHAFTSVERTRAGS
IV. GESELLSCHAFTLICHE LEITBILDER
V. ZUR BEDEUTUNG VON DEMOKRATIE UND ÖFFENTLICHKEIT
VI. ELEMENTE DES NEUEN GESELLSCHAFTSVERTRAGS
VII. GESELLSCHAFTSVERTRAG UND GESELLSCHAFTSVERTRÄGE
VIII. PRAKTISCHE RELEVANZ UND GESELLSCHAFTLICHE PRAXIS
IX. FAZIT

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