Sonntag, 20. Oktober 2013

Open Access: Demokratie und Emanzipation des Wissens

Mit Open Access setzt sich ein Spezial von " Wissenschaftsmangement - Zeitschrift für Innovation" auseinander. Dass die Open Access-Bewegung aber eine demokratische, solidarische, emanzipatorische sei, ist eine ideologische Überhöhung. Es gibt auch in den reichen Ländern handfeste ökonomische Gründe für den offenen Zugang zu Daten.

Open Access. Freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen im Internet (Open Access) fordert weltweit eine zunehmende Anzahl von Wissenschaftlern, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Forschungsförderern. Mit Steuergeldern finanzierte Forschungsergebnisse sollten nicht durch Verlage verkauft werden, sondern der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung stehen. Zum einen würden Forschungskooperationen produktiver, wenn Wissenschaftler aller Nationen (auch derjenigen, die über vergleichsweise geringe Forschungsbudgets verfügen) auf die Arbeiten sämtlicher Fachkollegen direkten Zugriff hätten; zum anderen könnten weitere gesellschaftliche Gruppen vom uneingeschränkten Zugang zu wissenschaftlichen Informationen profitieren.

Zeitschriftenkrise. Auch wenn der überwiegende Teil aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen noch in Print-Zeitschriften stattfindet, so kann deren Haupthindernis, nämlich hohe und ständig steigende Subskriptionskosten nicht alf Entwicklungshemmnis übersehen werden. Eine Preissteigerung in Höhe von 260 Prozent in den Jahren zwischen 1986 und 2003 meldet die Vereinigung wissenschaftlicher Bibliotheken der USA (Association of R esearch Libraries). Während Durchschnittswerte für naturwissenschaftliche Zeitschriften bei um die 2.500 Dollar im Jahr liegen, gibt es auch Publikationen wie das Journal of Comparative Neurology mit 19.500 Dollar oder das Journal of Applied Polymer Science mit 11.795 Dollar. Dabei sind die Preise nicht nur in hohen Gestehungskosten oder gar Autorenhonoraren zu suchen sondern gerade bei den genannten Hochpreisbeispielen in der marktbehrrschenden Stellung der entsprechenden Verlagshäuser. Dieser Umstand ist einer der Auslöser der Open Access-Bewegung.

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